Der Europäische Sicherheitspreis Nutzfahrzeuge 2021 geht an IVECO-Ingenieur Joachim Werner
Der seit 1990 jährlich von der Europäischen Vereinigung für Unfallforschung und Unfallanalyse (EVU), der Expertenorganisation DEKRA und dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) verliehene Europäische Sicherheitspreis Nutzfahrzeuge geht dieses Jahr an den langjährigen IVECO-Ingenieur Joachim Werner.
Ulm, 01.12.2021
Joachim Werner studierte in Stuttgart Maschinenbau, Fachrichtung Kraftfahrwesen. Er startete seine Karriere 1987 bei der Iveco Magirus AG in Ulm als Entwicklungsingenieur. In den 1990er- und 2000er-Jahren war er unter anderem als Abteilungsleiter Technische Analysen sowie als Projektmanager Stralis Truck Safety an der Weiterentwicklung passiver Lkw-Sicherheitssysteme wie einem integralen Kabinensicherheitskonzept zum Insassenschutz beteiligt. Dabei wurden seinerzeit Standards gesetzt, die heute noch in verbesserter Form im Einsatz sind. Später leistete Joachim Werner im Rahmen seiner Tätigkeiten als Chief Engineer bei der Entwicklung des Iveco Stralis XP sowie als Plattform-Manager „Advanced Platform" wichtige Beiträge zur Entwicklung aktiver Fahrerassistenzsysteme. Dazu zählen beispielsweise der Spurhalteassistent, der Notbremsassistent und die automatische Distanzregelung.
Als Chief Engineer CO2 Reduction Roadmap beschäftigte sich Werner unter anderem auch mit gas- und batteriebetriebenen Lkw und zeichnete somit für die Nachhaltigkeit der Fahrzeuge verantwortlich. Der Einsatz von gasbetriebenen Lkw ist ein Beispiel für eine sofort verfügbare Technologie, die nennenswert den CO2-, Feinstaub- und Stickstoffdioxid-Ausstoß reduzieren kann. Ein mit Biomethan betriebener CNG- oder LNG-Lkw ist in der Lage, die CO2-Emissionen bei einer Well-to-Wheel-Betrachtung sogar um bis zu 95 Prozent im Vergleich zu einem Diesel-Lkw zu senken. Joachim Werner hat dazu beigetragen, dass heute mehr als 45.000 verkaufte Gasfahrzeuge der Marke IVECO auf Europas Straßen unterwegs sind und somit die Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs vorantreiben.
EVU-Präsident Jörg Ahlgrimm begründet die Auszeichnung: „Joachim Werner hat sich auf unterschiedliche Weise und in verschiedenen Funktionen um die Zukunftsfähigkeit von Nutzfahrzeugen verdient gemacht. Seine Beiträge zur aktiven und passiven Sicherheit, aber auch zur Nachhaltigkeit von mittelschweren und schweren Lkw sind zahlreich und vielfältig. Somit zeichnen wir auch dieses Jahr wieder einen würdigen Preisträger aus."
„Forschung- und Entwicklung und vor allem das Thema Sicherheit hat seit der Zeit von Conrad Dietrich Magirus und bis heute bei IVECO einen sehr großen Stellenwert. Was mit Menschenrettung vor Feuer in Ulm begann, setzt sich heute mit der Entwicklung von innovativen Sicherheitssystemen und nachhaltigen Nutzfahrzeugen an unserem Zukunftsstandort im Ulmer Donautal fort", sagt Thomas Hilse, Vorstandsvorsitzender der Iveco Magirus AG. „Wir freuen uns, mit Joachim Werner einen Ingenieur in unseren Reihen zu beschäftigen, der in den letzten Jahrzehnten maßgeblich dazu beigetragen hat, die Sicherheit und die Nachhaltigkeit von schweren Nutzfahrzeugen zu verbessern, und gratulieren herzlich zu dieser Auszeichnung."
„Die Verkehrssicherheit von Nutzfahrzeugen hat sich in den letzten Jahrzehnten wesentlich verbessert. Insbesondere aktive Sicherheitssysteme, die Unfälle vermeiden helfen, haben angesichts der großen Massen der Fahrzeuge ein enormes Potenzial, Leben zu retten", so DVR-Präsident Prof. Dr. Walter Eichendorf. „Den Beitrag von Joachim Werner im Hause IVECO zu diesen Fortschritten würdigen wir mit dem Europäischen Sicherheitspreis."
Jann Fehlauer, Geschäftsführer der DEKRA Automobil GmbH, erklärt zu der Auszeichnung: „Technologie, die zunächst im Nutzfahrzeug eingesetzt wird, findet meist anschließend auch ihren Weg in den Pkw und damit in alle Bereiche des Straßenverkehrs. Das gilt für Sicherheitstechnologie genauso wie für das Thema Kraftstoff und Nachhaltigkeit. Mit Joachim Werner zeichnen wir einen Ingenieur aus, der neben seinen Verdiensten um die Sicherheit auch wichtige Beiträge zur Nachhaltigkeit geleistet hat und weiterhin leistet."
Die offizielle Übergabe des Europäischen Sicherheitspreises Nutzfahrzeuge an Joachim Werner ist aufgrund der aktuellen Pandemie-Lage noch nicht terminiert.